Wer in Hamburg war hat sicher schon ein Astra Urtyp getrunken, das waschechte Hamburger Pilsner. Und in St. Pauli ist die Biermarke mit dem Anker als Markenzeichen eigentlich an jeder Ecke erhältlich. Die Astra Brauerei gehört zur Holsten-Brauerei und diese ist wiederum eine Tochtergesellschaft der dänischen Brauerei Carlsberg. Seit 2019 wird das Bier nicht mehr in Altona-Nord gebraut, sondern in Hausbruch. Also nicht mehr in Hamburg selbst. Doch seit 2018 ist Astra wieder zurück in Hamburg genauer gesagt auf dem Kiez. Die Astra St. Pauli Brauerei ist ein Teil Astra Brauerei und hat sich dem Craftbier verschrieben und braut als vor Ort tolle Biere, die man eigentlich nur im Taproom in St. Pauli bekommt. Iris, eine Biersommelière-Kollegin und Remmidemmi-Managerin der Astra St. Pauli Brauerei gab uns einen kleinen, intimen Einblick in die (menschenleere) Brauerei.
Montagnachmittag, 16 Uhr. Wir stehen vor der Astra St. Pauli Brauerei, welche heute geschlossen hat. Aber Iris öffnet für uns die Pforte zu dieser lässigen Craftbier-Oase, wo während den Öffnungszeiten richtig die Post abgeht. Das Ambiente ist urchig-wild; Backsteinwände, Hochtische aus Holz, Retrosessel und Sofas, eine Discokugel an der Decke und ein langer Bartresen prägen die Einrichtung. Das Ambiente ist lässig und gleichzeitig schräg und ist eine Mischung zwischen Astra-Wohnzimmer und Brauküche. Und das passt wunderbar auf den Kiez.


An 10 Zapfhähnen wird nebst dem Astra Urtyp des Mutterhauses die verschiedenen Craftbiere der Astra St. Pauli Brauerei angeboten. Als erstes dürfen wir das am 19. Mai 22 eingebraute Prost Hawaii probieren, welches am letzten Samstag das erste Mal ausgeschenkt wurde. Prost Hawaii – hier ist der Name Programm. Dieses Frucht-Ale wurde mit einer gewaltigen Ladung Ananas, Rauchmalz und Toastbrot gebraut. Halt ein Toast Hawaii – ananas-fruchtig und leicht rauchig. Im ersten Augenblick konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass das schmecken soll. Doch schon die Nase wird vom feinen Ananasduft umschmeichelt. Und im Gaumen erkennt man dann den feinen Rauchgeschmack. Ich hasse eigentlich Rauchgeschmack, ob im Bier, beim Rauchlachs oder bei einem grillierten Stück Fleisch. Doch hier passt es wunderbar und nach dem ersten Schluck will ich mehr!! Das Prost Hawaii ist extrem süffig und mit 6.4 % nicht wirklich ein Leichtbier.

Nach dem ersten Bier bekommen wir ein zweites in die Hand gedrückt, denn zu einer Brauereiführung gehört ein Wegbier. Iris zeigt uns, wo die Astra St. Pauli Biere entstehen. Wir sind überrascht, dass auf so kleinem Raum so eine Menge tolle Biere gebraut werden können. Unsere Bewunderung gilt dem Chefbrauer Marlin, der mit den knappen Platzverhältnissen zurechtkommt.
An den Zapfhähnen wird ausgeschenkt:
- Astra Urtyp – Pilsner
- Nachtschicht – Obergäriges Dunkelbier (mein Favorit)
- Stimulator – Rötlicher Doppelbock
- Weizenbeisser – Hefeweizen
- Inkasso IPA – Session IPA
- Keller Kalle – Unfiltriertes Kellerbier
- Luden Lager – kaltgehopftes modernes Lager
- Saisonales – aktuell das Prost Hawaii
Von den saisonalen Bieren wird nur ein Sud gebraut. Ist er weg, hat man Pech gehabt!




Witzige Details:



Selbstverständlich kann man in der Astra St. Pauli Brauerei auch essen. Auf den gut 700 Quadratmetern können bis zu 200 Gäste (oder mehr) Spass haben und sich den Magen füllen. Auf der Speisekarte findet man Kiez Buletten, Currywurst, Hamburger oder den Astra Labskaus.

Die Marke Astra kehrt mit der St. Pauli Brauerei zu ihren Wurzeln zurück. Hier wird experimentiert und neue Biersorten entwickelt und man kann eine Menge Spass haben. Also nichts wie hin – zur geilsten Marke der Welt.
01. August 2022