22. – 24. September 2019
Wie jedes Jahr sind wir auch heuer am Oktoberfest. Und wie jedes Jahr ist der 1. Montag unser Wiesn-Tag, weil es da noch nicht so viele Touristen hat. Die Italiener kommen erst später. Obwohl der Wetterbericht nicht so optimistisch war, durften wir doch 3 tolle Tage auf der Wiesn erleben.
Am Sonntag sind wir nach gut vier Stunden Fahrt in unserem Hotel angekommen. Das ‚Leonardo City East‘ liegt zwar etwas ausserhalb, aber direkt an der U5, welche zur Theresienwiese fährt (25 Min Fahrzeit). Dies hat den Vorteil, dass wir einen bequemen Sitzplatz haben, da spätestens ab dem Ostbahnhof die Bahn übervoll ist! Und es hat im Hotel auch nicht so viele Wiesnbesucher, was wiederum bedeutet, das es nachts ruhiger ist als in anderen uns bekannten Hotels. Da wir bereits um 12.15 Uhr unser Zimmer beziehen können, sind wir schon sehr früh auf der Wiesn, so gegen 13 Uhr. Es hat EXTREM viele Leute!!! Ein Grund dafür ist sicher das optimale Wetter (trocken, angenehme Temperaturen, jedoch leicht bewölkt). Wir findet nach 30minütiger Suche zwei Plätze im Aussenbereich des Paulaner Festzeltes und haben relativ rasch die 1. Mass auf dem Tisch. Auf den ersten Schluck freue ich mich immer am Meisten – er ist schliesslich auch der Beste. Das Essen kommt ca 30 Minuten später (Kellnerin hat uns vorgewarnt), da gut 8000 Menschen im bzw vor dem Zelt bedient werden wollen (innen 6385 / aussen 1980 Plätze). Aber wir haben ja Zeit und sind froh, dass wir einen Sitzplatz haben.
Das es doch ein anstrengender Tag war, gehen wir bereits um 17 Uhr wieder Richtung Stadt bzw zurück ins Hotel.
Am Montag sind wir nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück im Löwenbräu Festzelt (innen 5700 / aussen 2800 Plätze). Wir müssen heute ins Zelt, da es regnet und es draussen garstig ist. Eigentlich sind wir nicht die Zeltgänger, hier treffen wir jedoch Richard, unser AirBnB-Host aus San Diego mit drei seiner Freunden. Als die Musik um 12.00 Uhr startet, geht die Post so richtig ab! Wir heben die Krüge, prosten einander auf die Gemütlichkeit zu und schunkeln im Takt der Musik mit. Eine Kommunikation ist jedoch nicht möglich, da der Lärmpegel sehr hoch ist.
Es hat noch freie Tische. Ein Prosit auf die Gemütlichkeit. Schweinshaxen und eine Mass!
Um 14 Uhr treffen wir Thomas in der Augustiner Festhalle. Thomas ist Brauer und arbeitet für die Augustiner Brauerei im Bereich Qualitätskontrolle. Wir können mit ihm Backstage gehen, dass heisst hinter eine Schänke.

Das Augustiner-Bier gibt es aus dem ‚Hirschen‘, so wird das Holzfass genannt, von welchem das Bier ausgeschenkt wird. Das Fassungsvermögen ist 200 lt, es ist gefüllt gut 300 kg schwer, leer 80 kg und das Bier schmeckt – da aus dem Holzfass – milder und süffiger, da es weniger Kohlensäure hat. Augustiner ist die einzige Brauerei, welches am Oktoberbier ihr Bier (6.4 % Alkohol/13.7 % Stammwürze) aus echten Holzfässern ausschenkt. Diese werden in einem speziellen Kühlraum (2 Grad) gelagert, bevor sie zum Einsatz kommen. Thomas erklärt uns, auf was bei der Qualität geschaut wird:
– Das Holzfass sollte wenn möglich nach 30 Minuten geleert sein
– Die befüllte Mass darf nicht länger als zwei Minuten auf dem Tresen stehen
– Es wird regelmässig kontrolliert, ob der Inhalt der Mass stimmt (intern + extern)
– Kontrolle der Gläser aus der Waschanlage auf mögliche Rückstände (zB Chlor)
Kühlraum mit max 2 Grad. Profis am Werk. Qualitätskontrolle.
Das Wechseln der Fässer ist ein echter Kraftakt!!! Und ganz ungefährlich ist es auch nicht. Zudem muss das neue Fass so positioniert werden, dass der Zapfhahn im richtigen Winkel reingeschlagen werden kann. Mittels dem ‚Pfeifferl‘, welches oben ins Fass geschlagen wird, erfolgt der Druckausgleiche, damit der Gerstensaft in einer angemessenen Geschwindigkeit ins Gas gelangt. Die leeren Fässer werden nach Mitternacht in die Brauerei gebracht, wo sie gereinigt, kontrolliert und wieder befüllt werden, damit sie um 7 Uhr in der Früh in Kühlraum sind. Wir kommen in den Genuss eines absolut frischen Augustiner Festbieres!!!
Tipp; unbedingt einmal bei einem Fasswechsel zuschauen!

Glücklich und voller neuer, spannender Eindrücke gehen wir heute zurück ins Hotel.

Am letzten Oktoberfesttag gehen wir auf die Mittagswiesen. Wir geniessen in der Sonne ein Augustiner Holzfassbier und freuen uns schon auf das nächste Oktoberfest 2020! Dann werden wir wieder die Bekannten aus San Diego treffen und im Takt der Musik auf die Gemütlichkeit prosten!