Craftbeer Eldorado Fort Collins

20. – 22. Juni 2019
700 km ein Problem? Nein sicher nicht und so fahren wir bereits um 8 Uhr los. Die Strecke ist immer 2-spurig und meist auf einer Höhe zwischen 1900 und 2300 müM. Wir sehen immer die nicht endend wollende Strasse am Horizont. Mehrheitlich können wir mit 80 mph fahren und so kommen wir gut voran. Wichtig ist es aber, das Tempo zu halten, damit man nicht von den Trucks überholt wird. Zwar hat es sehr viele Baustellen, aber da wenig Verkehr ist, macht das zeitlich nicht viel aus. Landschaftlich verändert es sich immer wieder und ist daher höchst interessant. Es ist mehrheitlich flach, da wir das Great Divide Basin (Becken der grossen Wasserscheide) durchfahren, welches ein abflussloses Gebiet in Wyoming ist und als Wüste gilt. In Rawling, nach gut 282 Meilen, tanken wir noch einmal (nochmals sehr günstig!) und kaufen ein Sandwich, welches wir während der Weiterfahrt essen. Zum Glück können wir in Laramie die I 80 verlassen und auf der 287 weiterfahren. Unterdessen ist es wirklich anstrengend geworden. Das Wetter hat geändert und wir fahren direkt in ein Gewitter hinein. Das 2. Mal, wo unser Auto nass wird auf dieser Reise.

In Fort Collins geraten wir zuerst einmal in einem veritablen Stau. Statt 5 Minuten brauchen wir 30 Minuten bis zu unserer Unterkunft. Dort müssen wir leider noch weitere 45 Minuten warten, bis wir unser Zimmer beziehen können (obwohl es 15.45 Uhr ist). Jänu, das kann passieren. Dafür bekommen wir vom Mitarbeiter der Reception einen Tipp für die nächste Brauerei: Gilded Goat Brewing Company. Diese Brauerei ist in Familienbesitz und sie halten sich an die Europäische Biertradition. Es wird Colorado-Bergwasser und frische Zutaten verwendet und die Brauer lassen sich von der Colorado-Mountain Goat inspirieren, welche abenteuerlustig, mutig und ausgeglichen ist (smile).

Die Biere von Gilded Goat sind süffig und relativ leicht. Ob Kapra Kölsch, Guten Bock oder ein Lager mit Jalapeño und Lime – es hat uns geschmeckt.

22. Juni 2019
Nichts mehr mit 25 Grad und Sonne. Nein, Regen und kühl (14 Grad). Wir zotteln gegen 10 Uhr Richtung MAX-Haltestelle los (gut 5 Minuten) und nehmen dort den Bus Richtung Downtown. Eine einfache Fahrt kostet $ 1.25 eine Tageskarte $ 3.-, also auch hier ist der öffentliche Verkehr wieder sehr günstig. Der Bus fährt Grösstenteil auf einer eigenen, abgetrennten Spur und so sind wir rasch im Zentrum (25 Minuten). Zuerst müssen wir einen Schirm kaufen gehen, denn wir haben unseren im Hotelzimmer vergessen. Das erweist sich nicht als einfach. Doch wir werden in einem kleinen Laden, welcher auf Deutsche Importartikel spezialisiert ist, fündig. Die gut 80-jährige Frau an der Kasse ist vor über 60 Jahren aus Deutschland ausgewandert, spricht aber noch sehr gut deutsch.

Danach geht es weiter zu fuss zu New Belgium Brewing (ca 15 Minuten). Zum Glück haben wir den Schirm, denn es beginnt zu nieseln und dann zu regnen. Ich frage um 11.20 Uhr für die Teilnahme an der nächsten Führung Führung. Scheinbar sind jedoch seit Wochen alle ausgebucht (nur online-Buchungen möglich), aber ich kann uns auf die Warteliste setzen lassen. Während wir warten gehen wir an die Bar einen sauren 3er-Flight verkosten. Um 12 Uhr können wir bereits auf die Gratisführung (!!) mit. Was nur in den USA möglich ist: Hunde dürfen auf die Führung mit. Nun weiss ich auch was dog friendly wirklich bedeutet.
Zuerst gehen wir die Sudkessel anschauen und dort dürfen wir uns selber ein Bier zapfen. Dann geht es in das 2. grösste Holzfasslager der Welt (nach Rodenbach) und dort gibt es das zweite Bier. Weiter geht es in die Flaschenabfüllung, wo zur Zeit nichts läuft (Störung). Die Führung mit Dave, der früher Lehrer für Geografie, Geschichte und Politik war, ist höchst interessant und lustig.

2. Degustation der 90 minütigen Führung.

Die New Belgium Brewing Company ist zu 100% im Besitzt von Mitarbeitern. Sie wurde 1991 von Jim Lebesch und Kim Jordan gegründet und ist zur Zeit die viert grösste Craft Beer Brauerei in den USA. Ihr Flaggschiff ist ein Amber Ale, das Fat Tire, das auch in Europa vertrieben wird. Fat Tire ist jedoch bei weitem nicht das Beste ihrer Biere.
Überzeugt haben uns die Sauerbiere wie:
– La Folie (2018) / Flandern Red
– Le Terroir / American Wild Ale
Die Auswahl an Belgischen Biere ist sehr gross, da sich der Gründer bei einer Fahrradtour durch Belgien hat inspirieren lassen.

Tipp: Geführte Tour online buchen, damit man sicher zu seiner Wunschzeit teilnehmen kann. Sonst auf gut Glück – so wie wir – die Wartezeit geht an der Bar sehr schnell vorbei!

Nach gut 3 Stunden geht es zu fuss wieder in die Stadt zurück. Nach einem Mittagessen bei Coopersmith Pub and Brewing gehen wir zu Crooked Stave Artisan Beer Project.

Crooked Stave Artisan Beer Project wurde 201o vom “Brettanomyces Guru” Chad Yakobson gegründet. Er produziert hauptsächlich in verschiedenen Fässer gelagerte American Wild Ales und Sauerbiere mit oder ohne Brettanomyces. Die Biere sind von aussergewöhnlicher und unverwechselbarer Qualität. Crooked Stave ist ein MUST für jeden/jede Sauerbierliebhaber/in! Unser Tipp:
– Nightmare On Brett (American Wild Ale aged in Whiskey Barrels)

Nach dem Nachtessen gehen wir, auch wieder auf Tipp des Hotelmitarbeiters, für ein letztes Bier zu Zwei Brewing Co welche hauptsächlich Deutsche Biere ausschenkt und das in Bayrische Gläsergrössen (0.5 lt und Mass). Der Taproom ist bunt dekoriert, auf den Tischen hat es blau/weiss-karierte Tücher und man kann auf Festbänken sitzen. Als wir kommen, brummt der Bär! Und wir trinken eines der besten Münchner Dunkel ausserhalb von Bayern! Es hat nur noch die Brezn gefehlt.

Ein weiterer Ereignis voller Tag neigt sich dem Ende zu. Fort Collins ist toll! Der lange Weg hat sich gelohnt.

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