Festival: Lange Nacht der Brauereien

29. Juli 2023
Am 1. August wird in der Schweizer Nationalfeiertag gefeiert. Das erste Mal passierte das 1891 und wurde ab 1899 jährlich wiederholt. Seit 1994 gilt der 1. August als arbeitsfreier Tag (Volksentscheid). An diesem Tag finden in der ganzen Schweiz Feierlichkeiten statt. Es werden Höhenfeuer entzündet und Feuerwerk abgebrannt. Und selbstverständlich gibt es neben der Nationalhymne und Ansprachen auch traditionelle Gerichte wie Wurst, Brot und Käse. Wann immer möglich entfliehen wir den Lady Kracher, Böller und Knaller, die Tage vor dem eigentlichen Fest in den Wohnquartieren für Unruhe sorgen. Geplant war die Abfahrt nach München am Vortag des 1. August. Doch irgendwo auf den Sozialen Medien habe ich gesehen, dass am 29. Juli die Lange Nacht der Brauereien stattfindet, welches von der Brauerei Giesinger organisiert wird. Und so haben wir spontan unseren Kurzurlaub um einen Tag verlängert.

Wir fahren bei schönstem Wetter kurz nach dem Frühstück los. Trotz regem Sommerferien-Reiseverkehr kommen wir gut voran. Während der Fahrt türmen sich immer mehr dunkle Wolken auf. Gemäss Wetterbericht soll es in und um München heftige Gewitter und starken Regen geben. Da wir nicht hungrig ans Festival wollen, kehren wir für das Mittagessen beim Alten Wirt Moosach – einem typischen bayrischen Wirtshaus – ein. Noch scheint die Sonne und in der Ferne ist Donnergrollen zu hören. Trotzdem wagen wir es, uns in den schönen Biergarten zu setzten. Wir essen ein leckeres Wiener bzw Münchner Schnitzel und dazu gibt es das Sommerzwickel (5.1 %) vom Hofbräu. Das schmeckt absolut nach Sommer: spritzig, feinwürzig mit einem leichten, hopfigen Ausklang. Schon wegen diesem Bier hat sich der Stopp beim Alten Wirt gelohnt.

Weiter geht es in unser Hotel, welches fussläufig vom Festivalgelände entfernt ist. Unterdessen hat Regen eingesetzt und es blitzt und donnert. Eilig haben wir es nicht, darum sitzen wir das ärgste Nass im Zimmer aus. Nicht ahnend, dass das Wetter bis weit in die Nacht nicht besser werden wird.

Kurz vor 17 Uhr machen wir uns mit einem Schirm bewaffnet auf den Weg in Richtung WERK2. Beim Eingang wird unser Eintrittsticket kontrolliert, wir bekommen einen Eintrittsbändel und das Festivalglas. Ausserdem dürfen wir uns eine Flasche Giesinger nehmen. Es stehen verschiedene 5 dl-Flaschen zur Auswahl und ich entscheide mich für das Münchner Helle. Zuerst müssen wir uns irgendwo unterstellen, da ein heftiger Schauer nieder geht. Zum Glück hat es genügend Sonnenschirme, die nun vor dem Regen schützen. Das Festival ist gut besucht und einige Leute tragen Tracht bzw Lederhose. Und trotz des garstigen Wetter ist die Stimmung gut.

Wir machen uns auf den Rundgang, damit wir einen Überblick bekommen. Neben vielen Brauereien aus München und Umgebung wie Munich Brew Mafia, Isarkindl, Hoppebräu und Brauhaus Nittenauer findet man auch das Südtiroler Bazen Bräu, BRLO aus Berlin oder den Kölner Zappes Broi. Das Bräustüberl ist geöffnet und dort gönnen wir uns das erste Bier von der Munich Brew Mafia:

  • Don Limone / Lager
  • Bloodorange Sour Monster / Fruited Gose

Platz zum Sitzen finden wir im Bräustüberl zwar nicht, dafür können wir uns an einen Stehtisch stellen, mit Blick auf die Brauanlage. Und wir sind im Trockenen und es ist gemütlich warm. Draussen sind die die Temperaturen nicht im sommerlichen Bereich sondern eher herbstlich kühl.

Die Biere werden zu 1 dl, 2 dl oder 3 dl ausgeschenkt und die Preise liegen zwischen € 1 und € 4. Es gibt aber auch teurere Spezialitäten. Jeweils zwei Brauereien teilen sich eine Ausschankhütte. Die Durchmischung von traditionellen (Pils, Helles, Weizen, etc) und modernen Bieren (IPA, DIPA, NEIPA) ist perfekt. Und man findet auch alte Bierstile wie Gose oder Lichtenhainer. Wer kein Bier mag bekommt nebst Softdrinks auch Cider. Es hat also für jeden das passende Getränk.

Wir wagen uns wieder nach draussen. Unterdessen hat sich das Gewitter verzogen und es nieselt leicht. Wir können für die zweite Runde ein Sitzplatz unter einem Sonnenschirm ergattern. Und dort lassen wir uns nicht mehr vertreiben. Ich schwärme immer wieder aus und hole neue Biere. Hier ein kleiner Überblick:

. Frau Gruber / Superdelic / DIPA
. Yankee & Kraut / Cherry Popper / Sour Fruited
. Bierschnauzer / Bayrisch Pils / Pils
. Brauhaus Garmisch / Garmisch Hell / Lager
. Brauhaus Nittenau / Freie Liebe / Non-Alcoholic Lager (warum nicht?)
. Brauhaus Nittenau / Doldenzwerg / American Pale Ale
. BrewsLi der Biermacher / Pacific Ale / American IPA
. BRLO / Blurry Vision / NEIPA
. Yankee & Kraut / Noch Eins Auf’n Max / American IPA
. BrewsLi der Biermacher / Black Pearl Jr / Stout (wärmt von innen!)

Wir haben direkten Blick auf die Bühne, wo die Band für Stimmung sorgt. Das schlechte Wetter scheint keinen Einfluss auf die gute Laune der Festivalbesucher zu haben. Es wird gelacht, getanzt und gesungen, so wie es zu einem Fest gehört.

Unterdessen hat es aufgehört zu regnen und wir haben Hunger bekommen. Wir entscheiden uns für einen Döner. Der ist recht begehrt und wir müssen 30 Minuten anstehen. Dafür schmeckt er sehr gut. Wir finden ohne Probleme einen neuen Sitzplatz, da sich nicht mehr alle unter die Sonnenschirme drängen müssen. Wir geniessen die Musik, die Stimmung und gehen für den Absacker ins Bräustüberl, welches unterdessen verwaist ist.

Da die Temperaturen nicht so angenehm bzw wir noch nicht ganz trocken sind, begeben wir uns kurz nach 22 Uhr auf den Weg zurück ins Hotel

Wir machen uns auf den Heimweg. Schön wars!

Fazit
2 Tage – 22 Brauereien – 8 Bands. Das Festival hat einiges zu bieten und somit ist der Eintrittspreis gerechtfertigt. Es gibt den Tagespass für Freitag oder Samstag (€ 35.-) oder den Zweitagespass. Die Preise für die Biere sind echt günstig.

Inkludiert im Preis ist der Shuttle, der zwischen 15 und 23.30 Uhr an die Station Frankfurter Ring fährt. Dh man kann das Auto stehen lassen (keine Parkplätze vor Ort vorhanden) und mit dem öV ans Festival fahren. Durch die Anbindung an den öV kann man sich auch ein Hotel in der Innenstadt buchen.

Uns hat es gefallen. Hoffentlich ist das Wetter im 2025 besser.

Werk 2 von Giesinger im Norden Münchens.

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