Am 22. und 23. November fand in Mainz die 5. CraftBeerMesse statt. 45 Brauereien haben 4700 Besuchern während zwei Tagen 300 Biere präsentiert. Mehrheitlich Deutsche Biere, jenseits der Masse und in einer grossen Vielfältigkeit. Dieses Jahr fanden auch das erste Mal Live-Tastings statt und wir haben ein solches besucht.
Erster Tag
Basel – Mainz ist ein Katzensprung, darum starten wir gemütlich in den Tag und gehen ohne Stress um 09.25 Uhr auf den Zug. Der ICE ab Basel ist gut gebucht, aber nicht voll. Trotzdem sind wir froh um unsere Reservation. Beim Umsteigen in Mannheim finden wir auf der digitalen Abfahrtstafel unseren Zug nach Mainz nicht. Das verwirrt uns ein wenig. So frage ich ein DB-Mitarbeiterin, wo denn unser Anschluss sei. Wir bekommen zur Antwort, dass dieser bereits abgefahren ist, 15 Minuten früher als im Fahrplan vorgesehen. Das ist einmal ganz was Neues – eine ‚Verfrühung‘! Wir müssen darum den nächsten Zug Richtung Mainz nehmen, der auch wieder früher als im Fahrplan vorgesehen abfährt. So erstürmen wir mit den andere Reisenden den Folgezug, finden noch zwei Sitzplätze und kommen etwas später als geplant in Mainz an. Unser Hotel liegt ideal, direkt gegenüber dem Bahnhof und neben der Bus-/Tramhaltestelle. Denn zur Messe kommt man am einfachsten mit dem Bus oder der Strassenbahn.

Am Freitag öffnet die Messe um 16.00 Uhr. Mit dem Bus/Tram sind wir in gut 15 Minuten in der Halle 45, wo die CraftBeerMesse Mainz stattfindet. Das Ticket (Hin- und Rückfahrt) für den öffentlichen Verkehr ist im Eintritt inkludiert, dh man muss sich nicht extra ein Billett kaufen. Das ist sehr praktisch.
In der Halle hat man zuerst die Möglichkeit, die Jacke abzugeben (€ 1.50 pro Stück). Mit dem Online-Ticket haben wir direkten Zugang in den Messebereich, dh wir müssen nicht an der Tageskasse anstehen. Danach können wir die Jetons kaufen, die wir benötigen, um die Biere zu bezahlen. Obwohl der Andrang noch nicht so gross ist, sind bereits drei Ausgabestellen besetzt und so kommen wir sehr schnell zu unserem Glas und den nötigen Zahlungsmitteln (Starterkit € 15: Glas mit € 5 Pfand und 20 Jetons à € 0.50). Falls die Jetons ausgehen, kann man sich jederzeit am gleichen Ort wieder neue kaufen. Man bekommt mit dem Starterkit auch den Messe Guide mit allen Brauereien und Bieren und kann sich so super orientieren und die Biere auch direkt im Guide bewerten. Bis jetzt ist also alles super organisiert, das macht richtig Freude.
Die CraftBeerMesse Mainz ist übersichtlich und es hat dank breiten Durchgängen genügend Platz. Erst später am Abend, als wirklich viele Leute in der Halle 45 sind, wird es etwas enger. In der Halle hat es verschiedene Gläser-Spülstationen und diverse Sitzgelegenheiten. Zusätzlich offeriert ‚Staatlich Fachinger‘ an ihrem Stand noch kostenlos Mineralwasser! So bleibt der Wasserausgleich immer gewährleistet. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. In der Foodecke kann man sich an verschiedenen Köstlichkeiten gütlich tun. Und auch dort hat es genügend Sitzplätze (lange Festbänke).
Wir treffen einen Heimbrauerkollegen aus Basel und tauschen uns über die verschiedenen Biere aus und haben es recht lustig.
Ein handliches Deguglas. Hier gibt es etwas zu essen.
Um 20.30 startet unser Live-Tasting ‚Bier – Jenseits der Masse‘ (€ 15). In der Bar 45 sind an einem langen Tisch mit Hochstühlen Verkostungsgläser mit Notizbogen aufgedeckt. Hier ist es etwas eng, aber da nicht alle Plätze verkauft wurden, können wir uns breit machen. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Tastings das 1. Mal durchgeführt werden und bei den Besuchern noch nicht so bekannt ist. Wir haben im Eingangsbereich auch nirgends einen Hinweis/Werbung dafür gesehen, was eigentlich schade ist. Die Messebesucher wurden zwar auf die Tastings angesprochen, ich weiss aber nicht, wie viele sich so spontan dafür entschliessen konnten.
Der Workshop ist sehr kurzweilig. Meinhard Wicht (Diplom Biersommelier) führt uns kompetent und wortgewandt durch die genussvolle Stunde mit folgenden Bieren:
– Glaabsbräu / Apfelwein-Bier-Hybrid
– Poppels Bryggeri / New England Pale Ale / kommentiert vom Brauer aus Schweden
– Brauerei Grohe / Confrontation With A Dark Star / Imperial Stout
– Schorschbräu / Schorschbock 16 / kommentiert vom Braumeister Georg Tscheuschner
– Hoppebräu / Oloroso (2019) / Imperial Stout
Es ist ein tolles Live-Tasting und wir sind danach ziemlich geschafft. Vor allem der Schorschbock hat es in sich gehabt! Wir fahren ins Hotel zurück, schliesslich müssen wir fit für den 2. Tag sein.


Zweiter Tag
Auch den zweiten Tag starten wir in aller Ruhe. Gegen Mittag holen wir unsere Freunde aus Köln am Bahnhof ab, welche gleich im benachbarten Hotel nächtigen und fahren mit ihnen in die Halle 45. An der Messe hat es heute merklich mehr Leute als am ersten Tag. Doch es ist immer noch angenehm und als kleine Gruppe (Köln meets Basel) haben wir nun noch mehr Spass am Verkosten, Austauschen und Fachsimpeln. Und wir treffen auch noch auf einen Biersommelier-Kollegen. Ein gelungener Messetag also.

Nach der Messe besuchen wir verschiedene Restaurationen in der Stadt Mainz:
– Eisgrub-Bräu / Gasthausbrauerei mit bodenständiger Küche – Craftbeer macht hungrig
– Zum Heringsbrunnen / CraftBeer/WeinBar – hier gönne ich mir ein Glas Weisswein
– Sixties / Urige Bar mit grosser Bierauswahl – dort geht die Post wirklich ab
Wir hatten zwei tolle Tage in Mainz mit netten Freunden und guten Craftbieren! Schade, dass der Weihnachtsmarkt noch nicht geöffnet war. Der hätte unseren Besuch noch abgerundet. Die 6. CraftBeerMesse findet übrigens am 20. + 21. November 2020 statt. Der Vorverkauf der Tickets startet im Juli 2020. Und auch nächstes Jahr wird das Ticket für Hin- (5 Stunden vor Beginn) und Rückfahrt (bis Betriebsschluss) zur Messe auf Busse und Bahnen im Verbundsgebiet Mainz gültig sein.
https://www.craftbeermesse.de